Fit fürs eigene Geld: mit dem Einkommen auskommen


Materialien für die Projektarbeit mit Berufsneulingen


Die Kreditfinanzierung von Gebrauchsgütern (Möbel, Haushaltsgeräte, Autos usw.) ist in modernen Gesellschaften inzwischen eine Selbstverständlichkeit und hat seit den Anfängen der Bundesrepublik Deutschland stetig zugenommen. Die sog. „bürgerliche Tugend“ des Sparens ist für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung kein Handlungsmaßstab mehr. Sie entspricht auch nicht den aktuellen Anforderungen an einen verantwortlichen und selbstbestimmten Umgang mit Geld. Eine verantwortliche und sinnvolle Kreditaufnahme (Verschuldung) ist ein legitimes Instrument der alltäglichen Lebensführung geworden.

Die Kreditfinanzierung von Gebrauchsgütern (Möbel, Haushaltsgeräte, Autos usw.) ist in modernen Gesellschaften inzwischen eine Selbstverständlichkeit und hat seit den Anfängen der Bundesrepublik Deutschland stetig zugenommen. Die sog. „bürgerliche Tugend“ des Sparens ist für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung kein Handlungsmaßstab mehr. Sie entspricht auch nicht den aktuellen Anforderungen an einen verantwortlichen und selbstbestimmten Umgang mit Geld. Eine verantwortliche und sinnvolle Kreditaufnahme (Verschuldung) ist ein legitimes Instrument der alltäglichen Lebensführung geworden.

 

Auf der anderen Seite werden Verschuldung, Überschuldung, Schuldenfallen etc. zunehmend problematisch. Ver- und vor allem Überschuldung sind in den letzten Jahren nicht mehr nur Probleme einer marginalen gesellschaftlichen Minderheit, sie sind heute vielmehr in der Mitte der Gesellschaft zu finden. Das Thema ist inzwischen zu einem gesellschaftlichen Problem geworden.

 

Davon sind zunehmend auch Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Das Institut für Jugendforschung in München hat ermittelt, dass die 13bis 24jährigen über durchschnittliche monatliche Einnahmen von 457 Euro verfügen – gleichzeitig sind aber elf Prozent dieser Altersgruppe mit durchschnittlich 1.550 Euro verschuldet (vgl. Schuldenreport 2006, S. 102). Zunehmend wird auch von institutionellen Gläubigern wie der Inkassobranche das angeblich unzuverlässige Zahlungsverhalten junger Erwachsener beklagt (vgl. Schuldenreport 2006. Hintergrundinformationen).

 

Bildungs- und Beratungsangebote gewinnen vor diesem Hintergrund immer mehr an Bedeutung. Das hier vorgelegte modulare Bildungsangebot für jugendliche Berufsneulinge soll einen Beitrag dazu leisten, den Jugendlichen schon im Vorfeld einer möglichen Verschuldungssituation Hilfestellungen für den kompetenten Umgang mit Geld anzubieten.

 

In insgesamt fünf Modulen werden Grundlagen für einen verantwortlichen und selbstbestimmten Umgang mit Geld behandelt. Dabei wird versucht, in allen Modulen den direkten Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen bzw. der jungen Erwachsenen herzustellen, damit nicht nur für die Schule, sondern für das eigene Leben gelernt wird.

 

Modul 1 setzt an den Wünschen und Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler an und ermutigt sie, sich mit ihren Lebenszielen auch einmal unter finanziellen Gesichtspunkten auseinander zu setzen.

 

Modul 2 knüpft an diese mittel- und langfristige Lebensplanung mit konkreten Beispielen aus der Lebenswelt an und setzt den Schwerpunkt auf eine zu den Lebenszielen passende Budget- und Finanzplanung.

 

Im dritten Modul wird der Fokus auf das „Handwerkszeug“ für den Umgang mit Banken und Sparkassen, also das Wissen um grundlegende Instrumente für das alltägliche Finanzmanagement und für die Finanzierung von Konsumwünschen gelegt. Hier wird besonders auch auf die Merkmale unseriöser Kreditvermittlungen eingegangen.

 

Ergänzend dazu bietet das Modul 4 Anregungen für die Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Ansparen. Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene ist z. B. die (finanzielle) Vorsorge für das Alter noch nicht immer ein Thema und auch die Idee, für den Kauf eines teueren Konsumgutes erst einmal zu sparen, erscheint vielen völlig fremd.

 

Das 5. Modul schließlich befasst sich mit dem Thema Verschuldung und Wege aus der Krise. Auch hier sollen die Schülerinnen und Schüler nach eigenen Lösungsmöglichkeiten und Wegen aus der Verschuldung suchen.

 

Alle Module sind gleich aufgebaut und erleichtern so die Arbeit damit. Nach der Einführung in das jeweilige Modul finden Sie die angestrebte Zielsetzung und den Ablaufplan sowie die sog. Agenda. Der Ablaufplan enthält kurze Informationen zum Zeit- und Materialbedarf sowie zur angestrebten Zielsetzung des jeweiligen Arbeitsangebots.

 

Ausführlicher werden diese dann bei der Vorstellung der jeweiligen Arbeitsblätter charakterisiert. Zahlreiche Arbeitsblätter sind unabhängig voneinander zu nutzen, so dass je nach Zeit und Zielgruppe ausgewählt werden kann. Die Agenda ist als Kopiervorlage in jedem Modul vorhanden, so dass die Schülerinnen und Schüler zu Beginn erkennen können, wohin der Unterricht zielt.

 

Nach der Vorstellung der Arbeitsblätter eines Moduls finden Sie anschließend die jeweiligen Arbeitsblätter als Kopiervorlage für die Schülerinnen und Schüler. Die Rückseite enthält zusätzliche Informationen für die Durchführung und Gestaltung der Lerneinheit.

 

Wünschenswert – wenn machbar – wäre eine Kooperation z. B. mit örtlichen Schuldnerberatungsstellen, den Verbraucherzentralen oder auch örtlichen Kreditinstituten. Deren Vertreterinnen und Vertreter können als Fachleute in den Unterricht eingeladen werden oder aber die entsprechenden Stellen können von den Jugendlichen im Rahmen einer Erkundung aufgesucht werden.

 

Das hier vorgelegte Angebot kann selbstverständlich den aktuellen Gegebenheiten entsprechend angepasst, ergänzt, gekürzt und überarbeitet werden, so dass unterschiedliche Bedürfnisse verschiedenster Zielgruppen bedient werden können.



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