„Mein Geld im Griff!“ – BNE-Modul zum Thema Finanzkompetenz am 22.02.17 in Hagen

(22.02.17)

BNE und Finanzkompetenz in der Schule Foto: S. Beltir, NUA
 

Wie können junge Menschen im Umgang mit Geld geschult werden? Welche Möglichkeiten gibt es, das Thema Finanzbildung und BNE in den Schulunterricht zu integrieren? Mit diesen Fragen beschäftigten sich vergangenen Mittwoch circa 20 Lehrerinnen und Lehrer aus dem Regierungsbezirk Arnsberg. In der FESH-Gesamtschule Hagen nahmen sie an einem BNE-Modul des Netzwerks Finanzkompetenz teil.

Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte Sylvia Groh von der Verbraucherzentrale NRW die Relevanz des Themas ökonomische Bildung von jungen Menschen vor der Fragestellung: Warum ist Finanzkompetenz wichtig? Aktuelle Studien belegen demnach, dass circa 15% der unter 30-Jährigen verschuldet sind, die Tendenzen hierfür sind auch in Zukunft eher steigend. Eine flächendeckende ökonomische Bildung an Schulen könnte dieser Entwicklung entgegenwirken und Kompetenzen vermitteln die  Kinder und Jugendliche im Umgang mit Geld stärken.

Eine mögliche Methode Nachhaltigkeit und Ökonomische Bildung in Schule zu verzahnen stellen Lernarrangements wie Schülerfirmen dar, die bestenfalls eigenverantwortlich von Schülerinnen und Schülern geleitet werden. An der Ruth-Cohn-Schule (Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung) in Arnsberg wurde vor zwei Jahren erfolgreich eine Schülerfirma gegründet. Claudia Brozio, Schulleiterin an der Ruth-Cohn-Schule lieferte einen Einblick davon, wie Schülerfirmen im Schulprogramm verankert werden kann und wie das Lernarrangement „Schülerfirma“ in das Schulprogramm integriert werden kann. Schülerfirmen seien demnach auch hervorragend dafür geeignet Schülerinnen und Schüler an die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen sowie den Erwerb von Finanzkompetenzen heranzuführen. Gerade Schülerinnen und Schüler mit  besonderem  Förderungsbedarf  ermöglichen Schülerfirmen neue Zugänge Kompetenzen zu erwerben, die für den weitere Lebensplanung relevant sind. Durch das wirtschaften in Schülerfirmen werden wichtige Schlüsselkompetenzen in der Verbraucherbildung gefördert. In Schülerfirmen wird durch die wirtschaftliche Praxis, durch das einkaufen und verkaufen, Gewinne erwirtschaften praxisnach und realistisch Finanzbildung gefördert. Die Berücksichtigung ökologischer Verträglichkeit und sozialer Gerechtigkeit in der Zusammenarbeit mit Mitschülern ermöglicht es als wesentlicher Bildungsauftrag in Schule mit dem Lernfeld Schülerfirma Nachhaltigkeitsthemen zu vermitteln.

Einen praktischen Einblick in die Struktur einer solchen Firma ermöglichten Schülerinnen und Schüler der eSG Gesamtschule Greven. Diese stellten ihre Schülerfirma „Auszeit“ vor, mit der sie seit März 2016 gesundes Essen an ihrer Schule verkaufen. Seit der Gründung erwirtschafteten die Schülerinnen und Schüler durch den Verkauf von Bio-Produkten ca. 20.000,- €.
Der Einkauf und Verkauf von Produkten setzt voraus, dass Schülerinnen und Schüler Preise kalkulieren und dabei Buchführen. Durch die Arbeit in ihrer Schülerfirma, haben die Jungunternehmer auch für ihr eigenes Leben dazu lernen können, planvolles Haushalten mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen und das Bewusstsein für nachhaltige Produkte wurde hier von den Schülerinnen und Schüler genannt.  

Nachmittags diskutierten Lehrerinnen und Lehrer in Workshops, mit welchen Methoden sie BNE in der Finanzbildung in verschiedenen Altersstufen gefördert werden kann. Es wurden interaktiv einzelne Methoden ausprobiert und erste Überlegungen für den eigenen Unterricht entwickelt.
Lars Schlüter, unterrichtet Arbeitslehre und Wirtschaft an der Martin Luther King Gesamtschule, Dortmund, ist begeistert: „Die Veranstaltung ließ sich super zur Fortbildung nutzen. Ich habe interessante Methoden kennengelernt und viele Anknüpfungspunkte für die eigene Umsetzung gefunden“.
Lehrerinnen und Lehrer haben mit der Veranstaltung zahlreiche Anregungen und Tipps bekommen wie Sie BNE in der Finanzbildung an ihrer Schule umsetzen können, um jungen Menschen eine nachhaltige Lebensführung vermitteln können.

In der Veranstaltung werden Methoden und Materialen vorgestellt und zum Teil praktisch erprobt, die
Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzen sollen für sie tragfähige Finanz- und Konsumentscheidungen verantwortungsvoll treffen zu können.